Wir von context YELLOWS stellen Ihnen heute 2 Bücher vor, um die Arbeit mit Pflegekräften aus dem Ausland erfolgreicher zu gestalten. Die beiden Ratgeber setzen an unterschiedlichen Punkten an: Interkultureller Kompetenz für Verwaltungsmitarbeitende sowie Soziale Integration in Gesundheitsunternehmen. Zusammen ergeben die beiden Werke ein Bild, welche Maßnahmen in Deutschland u.a. förderlich sind, um Pflegekräfte aus dem Ausland willkommen zu heißen.
Beate Antonie Tröster – Von fremd zu bekannt: Aufbau interkultureller Kompetenz in der Verwaltung
Wer kennt das nicht, in einer Behörde stehen und mit einer mitarbeitenden Person sprechen. Alltagssprache vs. Verwaltungssprache – auch für Muttersprachler*innen kann es an dieser Stelle zu Missverständnissen und Übersetzungsproblemen kommen. Kommen nun Kund*innen aus Drittländern nach Deutschland, kann Kultur diese Missverständnisse und Übersetzungshindernisse verschärfen. An diesem Punkt setzt die Autorin an.
Anhand von konkreten Beispiele zeigt sie auf, welche Kompetenzen Verwaltungsmitarbeitende im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen mitbringen sollten. Dabei bezieht sie der Begriff Kultur nicht nur auf Herkunft, sondern auch schon auf die Kulturunterschiede zwischen Alltag und Bürokratie. Umso wichtiger ist es daher, sich bei Menschen aus dem Ausland in Offenheit zu üben. Angesprochen werden hierbei der Umgang mit ausländischen Fachkräfte innerhalb von Behörden sowie ausländische Fachkräfte als Kund*innen von Behörden.
Besonders hervorzuheben sind die vielen Übungen, die sich mit dem Thema Selbst-Reflexion beschäftigen und den eigenen Wertekatalog aufzeigen, auf dessen Grundlage wir Andere beurteilen. Aber auch die zahlreichen Fälle aus der Praxis zeigen auf, wie viel Potential im Willkommenheißen von Vielfalt stecken. Dass damit der Status Quo innerhalb von Behörden und Verwaltungen aufgemischt wird, liegt nahe. Dieses Buch ist ein Schritt in genau diese Richtung.
Christine Güse – Integration ausländischer Pflegekräfte
Eine Vogelperspektive nehmen wir mit dem nächsten Buchtipp ein. Prof. Dr. Christine Güse unterrichtet an der Evangelischen Hochschule Nürnberg im Bereich Gesundheits- und Pflegemanagement. In ihrem neuen Praxisratgeber wird untersucht, wie Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen und ambulante Pflegedienste internationale Pflegekräfte nachhaltig integrieren können. Konkrete Konzepte für das Onboarding und Handlungsempfehlungen für akute Fragestellungen werden anhand von tatsächlichen Fällen in Gesundheitsunternehmen behandelt.
Die hiesige Pflegeinfrastruktur ist ohne ausländische Pflegefachkräfte nicht mehr leistbar. Die soziale Integration der internationalen Arbeitsmigrant*innen ist also ein Schlüssel, um Pflege in Deutschland zu gewährleisten. Ein Blick in das vorliegende Werk zeigt mit wissenschaftlichem Blick, wie das gelingen kann.