Stippvisite in Rottenburg am Neckar & Leonberg bei Stuttgart.
Griaßgodd, Salam, Ni Hao, Xin chào! Eine Stippvisite zu unseren Partner-Einrichtungen und Pflegekräften südlich der Main-Linie haben Olivia Prauss, Geschäftsführung, und Xiyu Yang, Mitarbeiterin Recruiting, gemacht. Anlass für die Reise waren u.a. Integrationsgespräche mit den Pfleger*innen sowie die Möglichkeit, sich nach vielen Monaten digitalen Kontakts persönlich kennenzulernen.
Integrationsgespräche sind bei uns ein zentrales und wichtiges Werkzeug, um die Erwartungen zwischen Arbeitgeber und Pflegekräften abzugleichen und an den Stellen zu unterstützen, wo es gerade vielleicht nicht ganz rund läuft. Es ist wichtig, in regelmäßigen Abständen die Zufriedenheit der Arbeitgeber und Pflegekräfte abzufragen. Die Zeit in ein Integrationsgespräch mitsamt Vor- und Nachbereitung zu investieren, macht sich aber bezahlt! Denn im Gespräch können Themen frühzeitig erkannt und aufgefangen werden. Herausforderungen werden so gemeinsam besprochen und Lösungen im Miteinander erarbeitet.
Olivia Prauss, Geschäftsführerin von context YELLOWS, betont: „Wir sehen die Integrationsgespräche als geschützten Raum, ähnlich zu einem Mitarbeitenden-Gespräch, in dem die Pfleger*innen ihre Sorgen mit uns teilen können und über Dinge wie Heimweh oder Probleme sprechen.“
Bei der Integration von ausländischen Fachkräften ist das Ankommen in Deutschland mitsamt seinen Sitten, Bräuchen, und Gepflogenheiten nur ein Teil. Dieser kann aber bereits zu Irrungen und Herausforderungen führen. Für Menschen, die tagtäglich damit zu tun haben, sind oder werden diese Regeln und Erwartungen mit der Zeit unsichtbar.
Denken Sie nur an das Thema Frühstück: in Deutschland gehören zu einem „guten“ Frühstück Brot, Aufstriche und Heißgetränke, vielleicht auch Müsli. Es ist in aller Regel eine kalte Mahlzeit. In China wiederum gehört zu einem „guten“ Frühstück eine herzhafte, warme Mahlzeit – ob Reis-Porridge, Nudelsuppe oder süß-scharfe Eierpfannkuchen auf die Hand. Was für Deutsche ein selbstverständlich „gutes“ Frühstück ist, würde Chines*innen aller Wahrscheinlichkeit nach zunächst wundern und umgekehrt. Solche Missverständnisse betreffen fast alle Bereiche des täglichen Lebens und somit auch die Arbeit – inklusive beruflicher Integration.
In jedem Kulturraum gibt es ausgesprochene und unausgesprochene Erwartungen. Was wir in Deutschland als „gut“ oder „angemessen“ empfinden, kann in einer anderen Kultur etwas völlig anderes bedeuten. Migrant*innen können sich selbst daran stoßen und auch beim Gegenüber anecken. Es braucht Zeit, Engagement und Verständnis, auf beiden Seiten, um die versteckten Regeln aufzudecken, Lösungen für das gewünschte Ergebnis zu finden und sich aneinander zu gewöhnen.
„Das Ein- und Umdenken in ein neues System braucht viel Geduld, Empathie und eine Portion Kreativität. Wenn Anleiter*innen sich in die Herkunftskultur und Köpfe ihrer Pflegekräfte einfühlen können, finden sich bestimmt Lösungen für eine erfolgreiche Integration.“, empfiehlt Frau Yang.
Es war ein herzliches Zusammentreffen. Vielen Dank an unsere Gastgeber*innen sowie unsere Pflegekräfte in Anerkennung aus Tunesien, Vietnam und China!